Auswirkungen von Earthing® auf Muskelschmerzen
Geposted von 25 Mai 2012

Zusammenfassung einer Pilotstudie von Dick Brown Ph.D., Gaétan Chevalier Ph.D. und Michael Hill B.S.

Zielsetzung:
Aufgabe dieser Pilotstudie war herauszufinden, ob sich die Wirkung des Erdens auf Muskelschmerzen anhand verschiedener Parameter untersuchen lässt.

Studienaufbau und Versuchsteilnehmer:
Acht gesunde Testpersonen führten ein exzentrisches Krafttraining aus, das Muskelschmerzen (sog. Muskelkater) im Zwillingswadenmuskel (Musculus gastrocnemius) beider Beine verursachte. Vier Versuchsteilnehmer wurden geerdet: mit Elektrodenpflastern und leitfähigen Laken, die mit der Erde verbunden waren. Die aus vier Probanden bestehende Kontrollgruppe wurde nicht geerdet.

Ergebnismessung:
Gesamtblutbild, Blutchemie, Enzymchemie, Cortisol im Serum und im Speichel, Magnetresonanzbildgebung und Spektroskopie sowie Schmerzgrad wurden immer zur gleichen Tageszeit vor sowie 24, 48 und 72 Stunden nach dem Krafttraining bestimmt. Parameter, die dauerhaft um 10 Prozent oder mehr vom Bezugswert abwichen, wurden für weitere Untersuchungen in Betracht gezogen.

Ergebnisse:
Diesen Kriterien entsprachen folgende Parameter: weißes Blutbild, Bilirubin, Kreatinkinase, Verhältnis zwischen Phosphokreatin und anorganischem Phosphat, Glycerophosphorylcholin, Phosphorylcholin, visuelle analoge Schmerzskala sowie Druckmessungen am rechten Zwillingswadenmuskel.

Schlussfolgerungen:
Die in der Pilotstudie erhobenen Messwerte konnten zeigen, dass das Erden des Körpers Einfluss auf die Aktivität des Immunsystems und auf Schmerzen hat. Die Ergebnisse legen nahe, dass Earthing (Erden) eine geeignete Erstmaßnahme zur Linderung von Muskelschmerzen ist. Somit bietet die Pilotstudie eine Ausgangsbasis für umfassendere Untersuchungen.

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Einführung
Die längste Zeit seiner Entwicklungsgeschichte war der Mensch in ständigem Kontakt mit der Erde. Erst in neuerer Zeit trennen uns Materialien wie Asphalt, Holz, Teppiche und Plastik von diesem direkten Kontakt. Forschungsartikel belegen die möglichen Vorteile, die eine Verbundenheit mit der Erde mit sich bringt, d.h. wenn man geerdet ist. Es wurden Hinweise gefunden auf verbesserten Schlaf, normalisierte Kortisolausschüttung, nachlassenden Stress sowie eine Wiederherstellung des Gleichgewichts physiologischer und elektrophysiologischer Parameter. Ein umfassender Überblick über die möglichen Vorteile des (inzwischen patentierten) Erdens wurde unlängst veröffentlicht.
Ziel dieser Pilotstudie war herauszufinden, ob man anhand von Parametern Testpersonen unterscheiden kann, die sich einem exzentrischen Krafttraining unterzogen hatten, das zu Muskelkater und akuten Entzündungen führte (die Muskeln wurden gegen den eigenen Widerstand gedehnt). Die Hälfte der Probanden wurde daraufhin „geerdet“, indem sie auf patentierten Bettlaken schliefen. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe führten die gleichen Übungen durch, schliefen aber auf nicht geerdeten Laken.

Materialien und Methoden
Testpersonen
Acht Männer wurden willkürlich in eine geerdete (GRD) oder eine ungeerdete (UNG) Gruppe eingeteilt (GRD = 4; UNG = 4). Alle waren zwischen 20 und 23 Jahre alt, wogen zwischen 67 und 77 Kilo und hatten einen gesunden BMI (18,5 – 24,9).
Jede Woche wurde nur ein einziger Teilnehmer untersucht, jeweils von Sonntagnachmittag bis Donnerstagabend. Alle Parameter wurden zur genau gleichen Tageszeit bestimmt. Alle Versuchsteilnehmer wohnten während der Studie im selben Zimmer eines Motels; sie verließen dieses Zimmer nur für die Tests, zu denen sie gefahren wurden. Sie erhielten alle die gleichen Mahlzeiten (8 Uhr, 12 Uhr, 18 Uhr). Bettruhe war um 21.30 Uhr, alle Teilnehmer mussten um 7 Uhr aufstehen. Von Montag bis Mittwoch wurden die Testpersonen um 17:40 Uhr geerdet: mittels leitfähiger Elektrodenpflaster, die auf den Zwillingswadenmuskeln und beiden Fußsohlen appliziert wurden. Die Elektroden waren dauerhaft angebracht, auch zum Schlafen. Die Probanden hielten sich auf den geerdeten Laken auf, mit Ausnahme der Mahlzeiten oder Badezimmeraufenthalte. In der Kontrollgruppe wurden ungeerdete Elektrodenpflaster und Laken verwendet, deren Anschlüsse so verändert waren, dass keine Verbindung mit der Erde aufgenommen werden konnte. Weder die Probanden noch der Versuchsleiter wussten, wer zu welcher Gruppe gehörte (Doppelblindstudie).

Schmerz
Der Schmerz wurde subjektiv und objektiv gemessen. Die Versuchsteilnehmer beurteilten die Schmerzen zweimal tägilch (8 Uhr und 17:30 Uhr) anhand einer visuellen analogen Schmerzskala. Außerdem wurde den Teilnehmern um 17.35 Uhr eine Blutdruckmanschette um den rechten Zwillingswadenmuskel angelegt. Diese wurde langsam aufgepumpt, bis die Testpersonen darum baten, den Druck nicht weiter zu erhöhen, weil sie akute Schmerzen empfanden.

Protokoll
Muskelschmerzen (sog. Muskelkater) ist die Folge übermäßiger, ungewohnter oder intensiver körperlicher Bewegung. Dabei kommt es zu einer Schädigung der Muskelzellen entlang der Z-Streifen, jenen Stellen, an denen die in der Muskelzelle entstehende Spannung auf das myofasziale System übertragen wird. Geschädigt werden die Zellen auch durch durchlässige Stellen in der Zellmembran. Bislang kennt man keine Behandlung, die die Genesungszeit verkürzt, doch offensichtlich wirken Massagen und Hydrotherapie sowie Akupunktur schmerzlindernd. Muskelkater tritt 24 bis 48 Stunden nach der Belastung auf und kann über 96 Stunden anhalten; in den betroffenen Muskeln führt er zu einer akuten Entzündung.
Alle Versuchspersonen wurden Montags zwischen 8 und 9.45 Uhr untersucht, als noch keine körperliche Belastung stattgefunden hatte. Um 10 Uhr wurden exzentrische Zehenstand-Übungen durchgeführt, die zu Muskelschmerzen und einer akuten Entzündung führten.
Die Versuchsteilnehmer führten zwei Durchgänge mit jeweils 20 exzentrischen Zehenständen durch. Dabei legten sie sich eine Langhantel mit einem Drittel ihres Körpergewichts quer über die Schultern. Dann stellten sie sich mit dem Fußballen auf ein Kantholz (ca. 5 x 10 cm), wodurch die Zehen ungefähr 5 cm höher standen als die Fersen. Die Testpersonen wurden während der gesamten Zeit beaufsichtigt. Auf Anweisung stellten sie sich in ausgestreckter Haltung auf die Zehenspitzen und verharrzen zehn Sekunden in dieser Position. Anschließend senkten sie ihre Fersen wieder auf den Boden ab. Sobald sie den Boden berührten, stellten sie sich wieder ausgestreckt für weitere zehn Sekunden auf die Zehenspitzen. Nach 20 Wiederholungen pausierten sie zwei Minuten, es folgten weitere 20 Wiederholungen.

Analyse
Ziel der Pilotstudie war, Parameter für weitere Untersuchungen zu sondieren. Da die Anzahl der Probanden sich nicht für gängige Statistikmethoden eignete, wurde ein anderer Maßstab angelegt. Es wurden Parameter ausgewählt, die Folgendes belegten:
1) Der Unterschied zwischen GRD und UNG war größer oder gleich 10 %.
2) Ein einheitliches Muster war zu erkennen, insofern als die Ergebnisse einer Gruppe immer oberhalb oder unterhalb denen der Vergleichsgruppe liegen (bei allen Nachuntersuchungen).

Diskussion
Diese Pilotstudie untersuchte die Wirkung von Earthing (Erden) auf gängige Parameter akuter Entzündungen und andere Parameter in Zusammenhang mit Muskelschmerzen, wie Magnetresonanzbildgebung und Schmerzparameter. 48 Parameter wurden über einen Zeitraum von drei Tagen und mit dem Wert vom Vortest am ersten Tag verglichen, davon zeigten 30 ein durchgängiges Muster in den Gruppenunterschieden: Eine Gruppe lag immer oberhalb oder unterhalb der anderen Gruppe, d.h. die Kurven im Diagramm kreuzten sich nie. Nach dem Zufallsprinzip müssten sich die Linien jedoch zwölf Mal nie kreuzen, zwölf Mal zweimal kreuzen, zwölf Mal zwischen Tag 2 und Tag 3 kreuzen und zwölf Mal zwischen Tag 3 und Tag 4 kreuzen. Bei der Darstellung dieser Ergebnisse in einem Diagramm kreuzten sich die Linien 30 Mal nicht. Der sogenannte Chi-Quadrat-Unabhängigkeitstest ergibt eine Zahl von kleiner als 0,0000005 für diese Zahlen und ist somit ein Hinweis darauf, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie zufällig auftreten, sehr gering ist. Daher ist die Erwartung begründet, dass ein Einflussfaktor, in diesem Fall das Erden, beim Zustandekommen der Ergebnisse eine Rolle spielt.

Schlussfolgerung
Ziel dieser Untersuchung war herauszufinden, ob bestimmte Parameter sich unterscheiden bei GRD-Testpersonen und UNG-Testpersonen, die Muskelschmerzen (Muskelkater) hatten und geerdet bzw. nur zum Schein geerdet wurden. Dafür wurden 48 Parameter untersucht. Bei 30 von ihnen trat ein einheitliches Muster auf. Von den 144 Werte zeigten sich bei 52 (36,1 %) Unterschiede von 10 % oder mehr und bei 30 (20,8 %) traten Unterschiede von 20 % oder mehr auf. Analysen von weißen Blutkörperchen, Neutrophilen, Lymphozyten, Bilirubin, Kreatinkinase, Pi/PCr-Verhältnis, GPC und PC sowie eine subjektive und objektive Schmerzmessung zeigten eine starke positive Relation bei den geerdeten Versuchsteilnehmern. Die Ergebnisse legen nahe, dass Earthing (Erden) eine geeignete Erstmaßnahme zur Linderung von Muskelschmerzen ist. Somit bietet die Pilotstudie eine Ausgangsbasis für umfassendere Untersuchungen.

Zusammenfassung: VAK Verlag

Die umfassende Pilotstudie finden Sie im englischen Original hier: http://online.liebertpub.com/doi/pdfplus/10.1089/acm.2009.0399